BACKSTAGE „BRANDBOXX SALZBURG & SPORT&TALK IM HANGAR-7“

Wien, Innsbruck, Linz, Nickelsdorf – Nachdem die aktuellen ESB-Lehrgänge heuer schon vier Bundesländer bzw. drei Landeshauptstädte besucht haben (selbst als gebürtige Nickelsdorferin muss ich eingestehen, dass wir trotz eines Megaevents wie dem Nova Rock doch noch weit davon entfernt sind die burgenländische Landeshauptstadt zu werden), machten wir uns Anfang September auf in das nächste Bundesland. In Salzburg hatten wir die Möglichkeit ein Eventerlebnis im Doppelpack zu besuchen:

Brandboxx

Auch dank der guten Lage neben der Autobahn findet sich die kleine ESB-Gruppe pünktlich vor dem großen und modern wirkenden Gebäude ein.

Valerie Gabl, die seit ca. zwei Jahren in der Brandboxx Salzburg als Leiterin des Eventmanagements tätig ist, empfängt uns mit einem herzlichen Lächeln. Sie ist Teil eines kleinen Eventteams – ein Bereich, in den sie laut eigener Aussage nach Ihrer Ausbildung und Tätigkeiten im Marketing eher zufällig reingerutscht ist.

Bevor uns Valerie das Gebäude zeigt, klärt sie auch alle auf, die von weiter her angereist sind, was die Brandboxx eigentlich ist und was hier so ganzes Jahr passiert. Manche kennen die Location noch aus früheren Zeiten als MGC bzw. MEC. Seit 2008 trägt sie ihren jetzigen Namen und etablierte sich endgültig als zentrale Location für Messen und andere Events. Das sind auch schon, ergänzt durch Showrooms, die drei Säulen der Brandboxx.

Das Hauptgeschäft sind aber auf jeden Fall Messen, wie uns Valerie erzählt, während wir vorbei an den fix gemieteten Schauräumen in das Innere des Veranstaltungszentrums vordringen. Auf ca. 20 Eigenmessen pro Jahr findet jede:r, der/die sich für Mode interessiert, in erster Linie B2B-Kundschaft, alles zu Fashion und – immerhin sind wir ja in Salzburg – Tracht. Aber auch Sportkleidung, Bademode, Dessous, Schuhe und Kindermode sind vertreten. Wie zur Bestätigung zeigt der Bildschirm, an dem wir vorbeigehen, gerade eine Liste mit den zahlreichen Terminen des zweiten Halbjahrs 2023 und einen Stock höher dürfen wir ein paar Ausstellern der bevorstehenden Stoffmusterschau beim Aufbau zuschauen.

Diese anstehende Messe nimmt nur eine „Boxx“ (Raum) des riesigen Areals in Anspruch. Valerie erklärt uns, dass in der Brandboxx insgesamt 6.500 m2 Eventfläche zur Verfügung stehen und die fünf multifunktionalen Hallen, Seminar- und Backstageräume, sowie die Außenfläche können je nach Bedarf kombiniert und gebucht werden.

So finden in der Eventlocation Pop-up-Markt, Autopräsentationen, Galaempfang, Sommerfest sowie auch ungezwungene Firmenweihnachtsfeiern statt, egal ob mit 30 oder 3000 Personen. Anna Winter von der ESB Academy, die uns an diesem Tag begleitet, erzählt uns ein bisschen von der Durchführung ihres Kinderfestivals in der Brandboxx.

Nur Anfragen zu (Schul-)Bälle und Hochzeiten werden zugunsten des guten Verhältnisses mit den Anrainern wegen der möglichen nächtlichen Lärmbelastung mittlerweile abgelehnt, verrät uns Valerie.

Neben der guten Verkehrsanbindung, den Parkplätzen (inkl. Parkgarage) und den beliebig kombinierbaren Räumen bzw. Flächen ist das fleißige inhouse-Technik- und Standbauteam ein wichtiger Pluspunkt des Mode- und Eventcenters, wie Valerie mehrmals betont. Auch wenn die Brandboxx je nach Veranstaltung mit verschiedenen Spezialisten zusammenarbeitet, schafft das inhouse Team die Voraussetzungen für die nächste Messe, indem sie Beleuchtungen montieren, Sessel heranschaffen oder Messewände in die gewünschte Farbe streichen. Auch bei der Veranstaltung selbst sind mind. zwei Mitarbeiter vor Ort, um etwaige (technische) Probleme zu lösen oder sich auch einfach nur um die nötige Sicherheit kümmern, indem sie dafür sorgen, dass Fluchtwege und Feuerlöscher zugänglich bleiben. Generell seien Kolleginnen und Kollegen, die mitdenken, sehr wertvoll, betont Valerie noch einmal, und im Zusammenhang damit ist auch die Wertschätzung für die Kolleg:innen – bis hin zu Reinigungskraft versteht sich – extrem wichtig. Erst durch die Zusammenarbeit von allen wird ein Event erfolgreich.

Das ist nur einer der vielen Tipps, die Valerie für uns als zukünftige Eventmanager:innen hat. Sie rät uns noch, sich immer gut und mehrmals mit unseren Kunden bzw. allen Beteiligten abzustimmen, denn eine Hauptaufgabe als Eventmanager:in ist das Einholen von Informationen, diese zu koordinieren und eine gemeinsame Basis bei Kunden, Kolleg:innen etc. zu schaffen. Es ist in der Planungsphase nicht nur der Zeitpunkt für eine Messe bzw. Event zu bedenken (Monatsbeginn = frischer Lohn am Konto für den Einkauf), sondern u.a. auch die Zielgruppe (Familien- und Kinderevents brauchen breitere Wege für Kinderwägen) – alle Vortragenden der ESB, die für die aktuellen Lehrgänge schon Seminare gehalten haben und das hier lesen, nicken sicher gerade zustimmend.

Nach vielen praktischen Tipps für die Planung und Durchführung von Events bzw. Locationmanagement, bekommen wir abschließend noch einmal sehr deutlich zu spüren, dass Valerie ihren Job mit Leidenschaft macht. Sie beschreibt die vielen kreativen Möglichkeiten für ein Event, die man in Kooperation mit dem Kunden entwerfen kann und dass es immer spannend ist, wie etwas schlussendlich wird. Aber auch wenn man viel Energie investiert und eine Veranstaltung noch so genau plant, kann trotzdem immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Selbstkritisch stellt Valerie fest, dass es auch immer etwas zu verbessern und dazuzulernen gibt – aber genau das macht den Beruf zeitgleich so spannend und schön!

 

Sport & Talk im Hanger-7

Nachdem wir viel über die Durchführung von Messen, aber auch Events im Allgemeinen, gehört haben, fahren wir weiter zu einer Location, die wohl auch außerhalb von Salzburg den meisten ein Begriff ist: Der Hangar-7 von Red Bull.

In der dazugehörigen Outdoor Lounge genießen wir zuerst einmal das schöne Septemberwetter mit Blick auf den Hangar. Dass das Gebäude an sich schon bemerkenswert ist, bestätigt uns anschließend gleich zu Beginn der Führung Rolf Paudtke, seit über sieben Jahren Redaktionsleiter und stellvertretender Sportchef bei Servus TV.

Ausschlaggebend für den Bau des Hangar-7 war, dass der Platz für die private Flugzeugsammlung von Red Bull Gründer Didi Mateschitz in Innsbruck einfach zu klein wurde. Man schaute sich nach einem neuen Gelände um und fand in der Nähe des Salzburger Flughafens eine geeignete Möglichkeit.

„Gewöhnlich“ war aber nie ein Adjektiv, das Mateschitz bzw. Red Bull beschreibt und so wurde nicht einfach nur eine rechteckige graue Flugzeuggarage gebaut, sondern eine architektonische Besonderheit des österreichischen Architekten Volkmar Burgstaller. 1.200 Tonnen Stahl und 380 Tonnen Spezialglas bilden ein Gebäude, das mit etwas Fantasie den Teil eines Flugzeugflügels in Übergröße darstellt inkl. zwei Türme. 1.754 Glastafeln sind in der statischen Herausforderung verarbeitet und keine gleicht der anderen. Rolf legt uns an dieser Stelle nahe, besser keine Scheibe kaputt zu machen. Das würde teuer werden.
(Weitere architektonische Zahlen, Fakten und interessante Infos gerne auf der Homepage nachlesen oder am besten selbst live bewundern!)

Das ganze Gelände liegt – ein wichtiges Detail für die Durchführung von besonderen Events – an einer Privatstraße. Das ermöglicht die unkomplizierte Nutzung als Strecke für Beschleunigungsrennen oder die Fahrt durch eine Nebelwand mit einem nachgebauten DeLorean aus „Zurück in die Zukunft“.

Während der nebenanliegende Hangar-8 für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist und als Arbeitshangar verwendet wird, wurde der Hangar-7 im Jahr 2003 als Multibegegnungszone eröffnet und lockt seitdem jährlich hunderttausende Besucher an. In einer der beiden Bars oder der von uns getesteten Outdoor Lounge kann man sich Cocktails – selbstverständlich auf Basis von Red Bull Getränken – holen oder man genießt jeden Monat die (kostenintensiven) Gerichte eines anderen Spitzenkochs bzw. einer anderen Spitzenköchen im Zwei-Sterne-Lokal „Ikarus“. Die Herzstück des Hangar-7 sind aber nichtsdestotrotz die Sammlung historischer Flugzeuge (allen voran die restaurierte Douglas DC-6B, deren Innenleben wir uns laut Rolf wie aus einem Bond-Film vorstellen sollen), Hubschrauber und Wagen. „Alles, was hier drinnen Flügel hat, fliegt“, lässt uns Rolf dazu wissen. Die Flying Bulls veranstalten regelmäßige Flugschauen und wenn der Hangar mal leer ist, dann baut man auch gerne eine Sprungschanze hinein oder nutzt den Platz für Kunststücke mit Motorrädern. Ansonsten parken die ca. 30 Gefährte aus unterschiedlichen Jahrzehnten eben im Hangar-7, können von den Besuchern bewundert werden und sorgen für ein ganz besonderes Flair bei Kunstausstellungen oder Events.

Oder – wie wir es miterleben dürfen – als Teil des Sets für die seit 2009 wöchentlich ausgestrahlte Sendung „Sport & Talk aus dem Hangar-7“ (oder die ebenfalls wöchentlich produzierte politische Sendung „Talk im Hangar-7“). Rolf führt uns über das Set, das im Hangar seinen Platz gefunden hat und wo sich jede Woche Prominente aus den Bereichen Motor-, Winter-, Extremsport und Fußball einfinden. Wir können die Produktionscrew und die heutigen Moderatorinnen, Andrea Schlager und Birgit Nössing, bei den letzten Ablaufproben beobachten. Aber auch „hinter die Kulissen“ dürfen wir schauen. Wir werfen einen Blick auf den Backstagebereich, in dem die Gäste in ihren Pausen entspannen können, und sagen Hallo zu den Mitarbeiter:innen der Maske. Im Untergeschoß befinden sich die Kabinen der Simultanübersetzer:innen (für die heutige Sendung nicht notwendig), sowie die Lagerräume und wir dürfen der Regie einen Moment über die Schulter schauen. Rolf fasst das Set und unsere Eindrücke zusammen, indem er es mit einem Orchester vergleicht. Für den Zuhörer/Zuseher sieht alles schlüssig aus, aber es ist viel Vorbereitung notwendig und im Hintergrund braucht es viele Bereiche mit noch mehr Leuten, die alle ihren Part beitragen.

Nachdem wir nun sowohl vom Hangar als auch vom Treiben auf einem Filmset hautnah Eindrücke gesammelt haben, dürfen wir auf den Zuschauerbänken Platz nehmen und bei der Sendungsproduktion bzw. -ausstrahlung dabei sein. Alle Motor- und Fußballinteressierten von uns lauschen gespannt den Ausführungen von Dr. Helmut Marko, Motorsportberater von Red Bull, bei der Erfolgsanalyse zu Max Verstappen und anschließend der Diskussion von Jan Åge Fjørtoft (Champions League Experte Servus TV), Christian Falk (Fußballchef BILD-Gruppe und FC Bayern Insider), Gerhard Struber (Trainer FC Red Bull Salzburg) und Danijel Arnautovic (Manager und Bruder von Marko Arnautovic) über den Fußballtransfermarkt und Marko Arnautovic‘ Rückkehr zu Inter Mailand.

Diejenigen von uns, die etwas weniger sportaffin sind, sind weiterhin fasziniert von der Fernsehmagie, von der der/die Zuschauer:in daheim nichts mitbekommt, z.B dem raschen Wechsel zwischen fixen Kameras, Krankamera und Steadycam oder den rasanten Umbauten während der Einspielungen.

Wir haben an diesem Tag wohl vor allem eines mitgenommen: Egal ob Filmset, Messe oder anderes Event – jede Person ist wichtig und trägt ihren Teil zum Erfolg bei – selbst wenn es jemand ist, der dem Publikum zeigt, wann und wie lange geklatscht wird.

Danke ESB, Brandboxx und Hangar-7 für diesen spannenden Tag!

Text: Miriam Wurm

Fotos: Anna Winter, Birgit Weiss, Miriam Wurm

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